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Was geht eigentlich bei den Spielfreudigen?

Auch ich will nach langer Stille endlich über meine Assistenz in dem Senior*innen Theaterclub „Die Spielfreudigen“ berichten. Natürlich ist das keinesfalls inspiriert von Philipps Blogartikel über #noname, die Idee für diesen Artikel und seinen Titel ist mir vollkommen alleine eingefallen. Theoretisch hätte ich zwar über jede einzelne Probe mit den Spielfreudigen einen ganzen Blogartikel schreiben können, allerdings wäre das dann doch etwas zu viel gewesen, weshalb ich jetzt versuche, die letzten paar Monate mit den Spielfreudigen kurz zusammenzufassen.

Seit Anfang der Spielzeit treffen Amelie und ich uns jeden Donnerstag um 8.45 Uhr mit den Spielfreudigen, um bis 11.30 Uhr miteinander zu spielen, zu tanzen, zu diskutieren und zu lachen. Die Gruppe besteht hauptsächlich aus Menschen, die sich schon seit Jahren kennen und die seit der ersten Club-Generation dabei sind. Insofern sind die Spielfreudigen also eine eingeschweißte Truppe aus Menschen, die trotzdem oft nicht ganz einer Meinung sind und dies auch lautstark kundgeben. Trotz kleinen Meinungsverschiedenheiten arbeiten die Spielfreudigen jede Spielzeit aufs Neue an einem interessanten Thema ihrer Wahl. Doch womit wir uns diese Spielzeit beschäftigen, war allen von Anfang an klar, außer vielleicht Amelie und mir. Zu unserer Verwunderung hat die Gruppe sich schon vor dem ersten Treffen abgesprochen und ein Thema beschlossen; verschiedene Gegenstände und ihre Geschichten.  Das Wort „Rumpelkammer“, das bei mir zuerst eher wenige Assoziationen weckt, fällt bereits in der ersten Probe und begleitet uns bis heute. Es geht also um Gegenstände und die Erinnerungen, die wir mit ihnen verbinden. Ein Konzept, welches mich am Anfang kaum begeistert.

Doch jeden Donnerstag liefern die Spieler*innen mehr Textmaterial, improvisierte Szenen und spannende Erzählungen, durch die ich mit der Zeit mehr und mehr verstehe, warum die Senior*innen dieses Thema ausgewählt haben. Ich erwische mich dabei, wie ich mich vor jeder Probe auf lustige Begebenheiten aus der jüngeren Vergangenheit der Senior*innen, Anekdoten aus ihrer Jugend und alle Geschichten, die irgendwo zwischen diesen zwei Kategorien liegen, freue. Nach einer langen, ungewollten Winterpause ist das Arbeiten mit der Gruppe nun wirklich in Schwung gekommen. So sehr, dass langsam aber sicher ein Endprodukt vor meinem inneren Auge entsteht, wenn wir donnerstagmorgens an Szenen basteln, Choreos ausprobieren und Texte bearbeiten.

Wie dieses Endprodukt dann schließlich auf der Bühne aussehen wird, könnt ihr im Rahmen der ClubFusion vom 30.06 bis zum 10.07. erfahren.

 

 


Joey Günther (er/ihn; dey/dem; es) kennt das Schauspiel Leipzig fast wie seine eigene Westentasche. Doch lechzend nach mehr betritt er nun neue Pfade im Bereich der Theaterpädagogik. Zwischen Cosplay, Bubble Tea und Indie-Rock stürzt er sich ins FSJ-Leben.