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Was geht eigentlich bei #noname?

Es wird ja mal Zeit. Jetzt bin ich schon vier Monate am Schauspiel Leipzig und habe noch kein Wort über den Theaterjugendclub #noname verloren. Aber von vorn. Im Schauspiel Leipzig gibt es vier Theaterclubs: Ü31; Sorry, eh!; Die Spielfreudigen und #noname. Die letzten beiden unterliegen der Leitung von Babette und Amelie. Zu Anfang des FSJs kann sich jede*r Freiwillige zwischen einen der beiden Clubs entscheiden. Joey ging zum Senior*innenclub Die Spielfreudigen und ich wählte den Theaterjugendclub #noname.

 

Bis Mitte November trafen wir uns jeden Donnerstag auf der Probebühne in der Erich-Zeigner-Allee in Plagwitz. Zuvor bereiteten Babette und ich die Proben vor: Erwärmung, Klatschkreis, Raumlauf, Spiegeln oder Impro standen unter anderem auf dem Programm. In den ersten Sitzungen lernten wir und die Jugendlichen sich untereinander kennen. Und gerade als alle so richtig warm geworden waren, die Chemie untereinander stimmte, mussten wir erneut die Pforten des Theaters schließen und damit auch die Proben in den altbekannten digitalen Raum verschieben.

 

Die Beziehung zwischen online Theater und mir ist schwierig. Wirklich Freunde waren wir nie, und jetzt auch noch online Proben?! Wie soll das denn funktionieren? Meine anfängliche Skepsis löste sich jedoch bald in Luft auf und ich war erstaunt, was doch alles im digitalen Raum möglich ist. Von Internetstörungen ließen wir uns nicht beeindrucken und so machte auch das Impro-Taxi einen Riesenspaß.

Seit letzter Woche dürfen wir uns wieder analog sehen und das wird auch höchste Eisenbahn. Die ClubFusion rückt immer näher und damit auch die Entscheidung, welches Stück die Gruppe dort inszenieren möchte.

 

Während in den letzten Jahren zusammen mit den Spielenden von Grund auf ein Stück entwickelt wurde, entschieden wir uns dieses Jahr für einen bereits geschriebenen Text. Nachdem wir, Babette und ich, uns durch etliche Texte, die mal mehr mal weniger ansprechend waren, gekämpft hatten, fanden wir zwei Exemplare, die uns gefielen. Beide stellten wir den Jugendlichen vor. Zu unserer Freude und Überraschung entschieden sich die Spieler*innen für "Ich brauch dich mehr als ich dich liebe und ich liebe dich so, so sehr" von Gunnar Ardelius. Die Bühnenadaption eines schwedischen Jugendromans über die erste Liebe, welche sich mit den Höhen und Tiefen einer Beziehung zweier junger Menschen auseinandersetzt.

 

Mit vielen Ideen im Kopf machen wir uns an die Arbeit: Es gilt eine Strichfassung zu erstellen und zusammen mit Lena und Sabine, die uns bei der Ausstattung der Inszenierung unterstützen, Bühnenbild und Kostüme zu konzipieren. Bleibt gespannt und spätestens zur ClubFusion (Ende Juni bis Anfang Juli) könnt ihr die fertige Inszenierung bestaunen…


Philipp Hechtfisch (er/ihn) ist als beurlaubter Student gerade erst in Leipzig angekommen. Auch wenn es ihn ab und zu noch in die Heimat zieht und er gerne über die Zugverbindungen zwischen Leipzig und Dresden schimpft, ist seine Kreativität bereits nicht mehr aus dem Theaterpädagogik Team des Schauspielhauses wegzudenken.