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5 Fun Facts aus der Maske oder Warum Joey für einen handwerklichen Beruf eher nicht geeignet ist (aber man kann ja alles mal ausprobieren)


Am 3. Januar erwache ich, wenn auch leicht verspätet, aus meinem Feiertags-Winterschlaf und begebe mich seit langem wieder ins Schauspielhaus. Jedoch nicht um wie gewohnt in das Büro der Theaterpädagogik zu gehen und meine täglichen E-Mails zu schreiben, nein für den Januar habe ich etwas anderes vor; Ich mache ein vierwöchiges Praktikum in der Maskenabteilung des Theaters.

 

Noch vor ein paar Tagen habe ich am Telefon voller Selbstbewusstsein gesagt: „Ja, ich weiß wo die Maskenwerkstatt ist“, was theoretisch stimmt, praktisch irre ich doch kurz umher und muss mich erst mal wieder mit dem Haus vertraut machen. In der Maskenwerkstatt angekommen bekomme ich eine erste Aufgabe: eine Maske meiner Wahl gestalten. Als leidenschaftlicher Cosplayer kommt mir das natürlich entgegen. Ich wähle eine Maske aus, welche in meinem Lieblingsbuch eine große Rolle spielt, ein simples Design. Noch ahne ich nicht, dass diese Maske mich bis in meine Albträume verfolgen wird.

 

Okay, so schlimm war es natürlich auch nicht, abgesehen davon, dass meine Hände irgendwie sehr empfindlich auf Ton reagieren. Trotzdem kann ich am letzten Tag des Praktikums meine Maske endlich mit nach Hause nehmen, auch wenn ich persönlich nur so halb zufrieden mit ihr bin. Dazu muss natürlich gesagt werden, dass dies seinen Ursprung einzig allein in meinem unendlichen Perfektionismus findet und nicht den Kolleg*innen aus der Maske geschuldet ist, die mich mit viel Geduld durch mein Praktikum begleiteten.

Doch trotz der Qual meiner grobmotorischen Veranlagung nutze ich das Praktikum für mich sinnvoll; vor allem um zuzusehen. Vier Wochen lang sauge ich alle Eindrücke aus der Maske in mich hinein wie ein Schwamm. Alle meine Erkenntnisse in diesem Blog Artikel festzuhalten würde wohl den Rahmen sprengen, weshalb ich mich entschieden habe euch hier einfach 5 Fun Facts, die ich in meinem Praktikum gelernt habe, zu präsentieren. 

  1. Auch Maskenbildner*innen müssen ab und zu erstmal ein bisschen rumprobieren
  2. Eine Perücke zu knüpfen dauert sehr, sehr, sehr lange (oder zumindest länger als ich dachte, nämlich 2-4 Wochen)
  3. Schauspieler*innen wollen sich in der Maske vor den Proben/Vorstellungen einfach nur entspannen, also nicht zu viel quatschen!
  4. Eine Glatzenkappe wieder zu entfernen ist ziemlich schwer, zumindest wenn man niemandem extreme Schmerzen zufügen will
  5. Ein genaues Abbild von sich selbst in der Form eines Gipskopfes ist ziemlich gruselig (warum schaut er mich die ganze Zeit an?)

Das war es auch schon wieder von mir und meinem kleinen Abstecher in die Welt des Maskenbilds. Eins ist mir klar geworden: Maskenbildner werde ich wohl eher nicht, dafür kenne ich jetzt viele neue Methoden und Materialien die ich in meiner Freizeit mal ausprobieren will. Demnächst findet ihr dann auf unserem Blog meine DIY Anleitung zum ganz eigenen Gipskopf! (Nur Spaß, so einfach ist das leider nicht)


Joey Günther (er/ihn; dey/dem; es) kennt das Schauspiel Leipzig fast wie seine eigene Westentasche. Doch lechzend nach mehr betritt er nun neue Pfade im Bereich der Theaterpädagogik. Aufgrund seiner unstillbaren Neugier muss er aber auch überall sonst mal die Nase rein stecken.