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Zwei Küken unterm Wimpelhimmel

Herzlich Willkommen in der Spielzeit 2020/21!

Im Team der Theaterpädagogik tut sich was: Die Küken Philipp und Joey stellen sich vor.

 

Ein Rückblick in die Zukunft

Während ich am Montagmorgen mein Fahrrad an eine Laterne anschließe, zittern meine Hände leicht. Ich nehme meinen Helm ab, drehe mich um und starre für ein paar Sekunden auf das Schauspiel Leipzig. Das alte neue Gebäude, welches ich schon jetzt mit einigen Erinnerungen verbinde, und in dem ich trotzdem noch so viele mehr erleben werde. Die cremeweiße Außenfassade wirkt heute anders auf mich als in den letzten drei Jahren, in welchen ich das Schauspielhaus als Mitglied des Jugendclubs #noname kannte; sie scheint jetzt mehr zu verbergen. Lange beinhalteten die Mauern des Schauspielhauses für mich nur einen Aufzug, zwei Probebühnen, eine Statistengarderobe und den Zuschauerraum der großen Bühne, verbunden durch unübersichtliche Gänge. Ab heute werde ich dieses Haus von innen kennenlernen, durch die Augen des Theaterbetriebes. Vielleicht.

Ich atme tief durch und nehme meinen vollgestopften Jutebeutel aus meiner Fahrradtasche, bevor ich mich zur Pforte begebe. Der Weg ist altbekannt und fühlt sich unter meinen Schuhen trotzdem vollkommen ungewohnt an. Früher war hier noch kein gepflasterter Vorplatz, sondern eine geteerte Straße, auf welcher ich die letzten drei Jahre meine neuen Freunde aus dem Spielclub zum Abschied umarmte und schon manchen Flyer ausgeteilt habe.

 

Vor der Tür bleibe ich stehen und schaue nochmal kurz zum Haupteingang hinüber; dem Weg zur Kasse und anschließend zum Garderobenfoyer, in dem 2019 meine erste Premiere stattfand. Der Gedanke bringt mich zum Lächeln und ich betrete das Gebäude durch die Pforte. Ab heute bin ich weder Besucher dieses Hauses noch Jugendclubmitglied. Treffend denke ich mir: Und was bedeutet das jetzt für mich?

- Joey

Angekommen in der Großstadt

Um kurz vor acht weckt mich der Straßenlärm vor meinem Fenster und eigentlich könnte ich bestimmt noch locker eine halbe Stunde weiter dösen, doch ich bin zu aufgeregt. In meiner WG ist keiner da und ich fühle mich ein bisschen wie Bill Murray in Lost in Translation, der verloren im Großstadtdschungel umherwandelt, auf der Suche nach sich selbst. Leipzig, das neue Berlin oder das bessere Dresden und mittendrin ich, der zu neuen Ufern aufgebrochen ist und doch selbst noch nicht ganz weiß, wohin.

Vor mir erstreckt sich ein Labyrinth aus Stufen, nichts als Stufen. Treppauf, treppab durch verwinkelte Räume und Treppenhäuser. Am Ende des Korridors links und dann wieder rechts, und plötzlich stehe ich auf einem Balkon, einer kleinen grünen Oase mitsamt Frühstücksbuffet. Euphorisch geladen bin ich doch zurückhaltender als sonst. Wie in einem Traum scheine ich zu schweben und doch bin ich hier, angekommen am Schauspiel Leipzig. Mit Blick Richtung Morgen eröffnet sich der rote Vorhang einer neuen Welt.

- Philipp


Eine digitale Vernissage

Collagen von uns, über uns, mit uns

Joey

 

Philipp

 


Philipp Hechtfisch (er/ihn) ist als beurlaubter Student gerade erst in Leipzig angekommen. Auch wenn es ihn ab und zu noch in die Heimat zieht, und er gerne über die Zugverbindungen zwischen Leipzig und Dresden schimpft, ist seine Kreativität bereits nicht mehr aus dem Theaterpädagogik Team des Schauspielhauses wegzudenken.

 

Joey Günther (er/ihn; dey/dem; es) kennt das Schauspiel Leipzig fast wie seine eigene Westentasche. Doch lechzend nach mehr betritt er nun neue Pfade im Bereich der Theaterpädagogik. Zwischen Cosplay, Bubble Tea und Indie-Rock stürzt er sich ins FSJ-Leben.