„Einem Happening ähnliche, meist von einem einzelnen Künstler, einer einzelnen Künstlerin dargebotene künstlerische Aktion.“ (Definition von DUDEN, aufgerufen am 16.11.2020.)
Mit diesem schwer definierbaren und weit dehnbaren Begriff hieß es vor etwas mehr als 3 Wochen, die Begrifflichkeiten rund um das Thema Klimakrise auf den Kopf zustellen. Zu Beginn steht also ein großes Fragezeichen im Raum: Was ist denn Performance? Diese Frage wurde bestimmt auch in unserer Klimacampwoche nicht für alle geklärt, aber ein individuelles Beispiel erarbeitet. Denn in der Woche vom 26.10. bis 31.10. stürmten wissbegierige, aktive und politische Jugendliche das Schauspiel Leipzig im Rahmen des Herbstferienprojekts „Our House is still on Fire“. Und einige von diesen sollten sich gemeinsam mit den Campleiterinnen Tracy Osei-Tutu und Vicky Heinemann sowie mir in Camp 4 „Performance & Erzählkunst“ auf die Probebühne in der Erich-Zeigner-Allee begeben.
Die Probebühne wurde in dieser Woche zu einem experimentellen Raum ohne Zwänge und bot Platz für alle Gedanken der Gruppe. Zwischen Aktenkoffer, Megaphon und mittelalterlichen Sensen arbeiteten wir hier an der Performance. Diese sollte als letzter Beitrag die gesamte Aufführung abschließen. Jeden Tag stand etwas anderes auf dem Programm: Zwischen viel Input rund um die Themen Klima, Klimakatastrophe und Klimabewegung, kolonialen Stadtspaziergängen, Zweckentfremdung von Duschköpfen, Postkarten und anderen Gegenständen, kristallisierte sich nach und nach eine Idee für die Präsentation heraus. Am Samstagabend – dem Tag des großen Showings aller Camps – stürmten wir dann mit unserem Happening, zusammen mit dem Publikum und allen TeilnehmerInnen, den Rathausvorplatz. Hier wurde das mehrere Meter lange Klimamanifest aller Camps der Öffentlichkeit präsentiert.
Ein schneller Ritt durch Klimadystopie, Klimautopie und Forderungen an die Politik, bestrahlt durch Baustrahler. Und in dieser Vielschichtigkeit blieb die Botschaft der Woche am Ende der Performance hängen: Wir wollen Klimagerechtigkeit, wir wollen Veränderungen und wir sind AUCH verantwortlich für das Klima!
Johannes Ernst Richard Preißler war in der vergangen Spielzeit einer der beiden FSJlerInnen und arbeitete mit großer Freude als Campassistenz im Rahmen des Herbstferienprojekts noch einmal in der Theaterpädagogik.