Mal eben in Dresden …

Donnerstagfrüh um 8:30 Uhr geht meine Mitfahrgelegenheit nach Dresden. Es geht zum SVT – einem der zwei Seminarvorbereitungstage, die wir im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres absolvieren. Das heißt, dass wir die Planung der Seminarfahrten zusammen mit einigen anderen Freiwilligen sozusagen selbst in die Hand nehmen. Wir entscheiden, womit wir uns in der Woche auseinandersetzen wollen, welche Themen angesprochen und Fragen gestellt werden sollen.

Ich freue mich, denn das heißt, dass unsere letzte Seminarfahrt doch stattfinden darf. Ich werde die Menschen, mit denen ich das Jahr begonnen habe zum großen Teil wiedersehen dürfen, hören wie es ihnen in den letzten Monaten ergangen ist und mich von ihnen verabschieden können. Das bedeutet mir viel, einige sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich will von allen wissen, wie es für sie weiter geht und was sie aus dem vergangenen Jahr mitnehmen.

 

Wir treffen uns also in unserer kleinen SVT Gruppe und überlegen wie die letzte Seminarfahrt ablaufen könnte. Da gibt es diesmal nicht nur die Umgebung zu beachten, mögliche Aktivitäten und  Workshops zu organisieren oder ReferentInnen zu finden, sondern auch die hygienischen Maßnahmen und persönlichen Bedürfnisse zu beachten; 2er-Zimmer, Abstände einhalten, Duschpläne etc.

Im Laufe des Tages stellen wir einen Wochenplan zusammen, überlegen wie jede*r von uns sich einbringen kann, was die Gruppe interessieren könnte und wie wir sensibel und kommunikativ mit den Veränderungen  umgehen können; die Stühle müssen so gestellt werden, dass wir wahrscheinlich gar nicht mehr in einen Raum passen, die Jugendherberge ist nur von uns besetzt, da wir nur noch zu zweit in Zimmern sein werden. Für viele von uns hat sich auch der Arbeitsalltag komplett verändert, denn wir arbeiten in kulturellen Einrichtungen die zum Großteil schließen mussten und teils immer noch geschlossen sind – ungeahnte Erfahrungen die Freiwillige vor uns nie gemacht haben.

 Gegen 17:00 Uhr sind unsere sechs Stunden auch schon um und wir verabschieden uns schon wieder und düsen zurück nach Leipzig – skurril mal eben eine Besprechung in einer anderen Stadt zu haben, zwar in einem Raum gemeinsam zu sitzen aber dennoch weit voneinander entfernt, mit dem Duft von Desinfektionsmittel in der Nase.

 

Kommende Woche machen wir über Zoom den Sack zu: besprechen letzte Punkte, verteilen Aufgaben, gehen den Plan noch einmal durch und tauschen uns bis zur Seminarfahrt dann online aus. Leider können wir nicht jedes Mal den Weg nach Dresden auf uns nehmen, aber immerhin haben sich unsere TeamerInnen entschieden, einmal gemeinsam Face-to-Face zu planen und dank einigen Plattformen ist ja vieles auch online möglich.

  

Ich bin sehr gespannt wie es dann Anfang Juli in Pirna-Liebethal wird und wen ich alles wiedertreffe. Ich berichte dann von Abendprogramm, aufschlussreichen Workshops, imaginären Umarmungen und Abschiedstränen.

 

 

 

Ein Ausflug ins Umland oder auch ein Meeting unter ungewöhnlichen Bedingungen mit Rosa Preiß.

 

Rosa Preiß macht diese Spielzeit ihr FSJ-Kultur und schreibt davon auf diesem Blog. Die ursprüngliche Berlinerin hat gern den Überblick und ist somit die Tabellen- und Listenbeauftragte der Theaterpädagogik. In ihrer Freizeit lässt sie gern die Beine baumeln oder steht an der eckigen, familiären Crêpesplatte.