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„Kein Weg ist so hoch, dass man ihn nicht passieren kann.“

*Zitat aus „Die Eisjungfrau“ nach Hans Christian Andersen

Draußen wird es kalt und winterlich und so heißt es für uns nicht Weihnachts-, sondern Workshop-Zeit, denn mit dem diesjährigen Familienmärchen „Die Eisjungfrau“ begeben wir uns nun auf eine Abenteuerreise an Grundschulen und weiterführende Schulen.

 

In dem Theaterstück begibt sich der junge Rudi auf eine gefährliche Expedition, um mit seiner großen Liebe Babette zusammen sein zu können. Ihnen steht ihr Vater, der Müller Guldimann, im Weg, da er ein Adlerei für die Hand seiner Tochter verlangt. Nicht nur Rudi, sondern auch Babette, müssen in die gefährlichen Berge aufbrechen. Zum Glück haben beide Freunde und Helfer auf dem Weg, die die Reise erleichtern. So werden schlafende Hunde geweckt, Käse-Fondue verzehrt, Schneestürme durchquert und der riesige Berg, das Schreckhorn, erklommen.

 

Während sich im Schauspielhaus Kinder ab sechs Jahren von dieser musikalischen Märchenwelt verzaubern lassen, schnappen wir uns Requisiten aus dem Stück: Mit Adlerei, Kochtopf, Seil, Taschenlampe, Pudelmütze und Hundehalsband im Gepäck beginnen für uns kleine und große Erlebnisse an den Schulen.

Gemeinsam tauchen wir hautnah in das Stück ein und treffen auch auf die Eisjungfrau. Eine mystische Gestalt die in den Schweizer Alpen lebt und die Tier– und Pflanzenwelt vor Zerstörung schützt. Wir diskutieren darüber, ob sie gut oder böse ist, freundlich oder feindlich, Heldin oder Tyrannin. All diese Fragen werfen sich nämlich bei der Betrachtung von Bildern der Inszenierung und dem Hören ihres Gesanges auf. Fragen über Fragen, die wir in unserer Reise versuchen zu beantworten, wobei die Antworten nie dieselben sind.  Und auch wir erfahren Neues über die Eisjungfrau, die anfangs zur Enttäuschung vieler nicht wie Elsa aussieht. 😉

 

Später erzählen wir die Geschichte gemeinsam und interaktiv mit den SchülerInnen. Zu jeder Figur wird eine Bewegung oder ein Satz ausgewählt. Der/Die ErzählerIn setzt den Schweizer Hut auf und liest einen Ausschnitt der Geschichte vor. Immer, wenn ein Charakter genannt wird, wird eine ihm entsprechende Handlung ausgeführt und so entsteht eine lebendige Erzählung. Aber natürlich alles ohne Spoiler!

Oft endet unsere, mit Wachsmalstiften bewaffnete, Reise mit einer großen Rolle Zeichnungen rund um das Stück – ganz eigene Winterwelten entstehen in den Köpfen der Kinder und finden sogar später bei uns im Büro als Wandbild eine Bühne und begleiten uns weiter durch den Winter. Wir gehen, voll beladen mit Gedanken und kreativen Einfällen der Klasse, zurück hinaus in den Nordwind

 

Ein Abenteuer von Johannes Preißler.


Johannes Ernst Richard Preißler ist die männliche Unterstützung im Theaterpädagogik Team für diese Spielzeit. Wenn er mal nicht zum Kaffeeklatsch der SeniorInnen eingeladen ist, singt er von Rettungsschwimmern, Wutbürgern und Stalkern mitsamt seines Akkordeons.