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Brecht im Interview

Weiter geht's! Diesmal hat FSJlerin Emily den bekannten Schriftsteller und Regisseur Bertolt Brecht wiederbelebt und zum Gespräch gebeten. Ein sehr interessanter Mann, der vor nicht allzu langer Zeit gelebt hat. 1898 wurde er in Augsburg geboren, überlebte beide Weltkriege und trug einen maßgeblichen Teil zur Literatur- und Theaterwelt bei, indem er das epische (bzw. dialektische) Theater erfand und sein berühmtes „Berliner Ensemble“ im eigenen Theater am Schiffsbauerdamm in Ost-Berlin leitete. 

 

Emily: „Lieber Herr Brecht, wow, mit großer Bewunderung schaue ich gerade in Ihre Augen. Dabei sind sie schon so lange tot ...“

 

Brecht: „Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“

 

Emily: „Oh ja, da haben Sie vollkommen recht. Und das trifft nun gar nicht auf Sie zu: Jährlich werden zahlreiche Stücke von Ihnen, wie zum Beispiel „Die Dreigroschenoper“, weltweit aufgeführt. Sagen Sie, haben Sie eigentlich einen Lieblingssatz aus diesem Stück?“

 

Brecht (überlegt kurz): Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“

 

Emily: „Na, der bleibt auf jeden Fall im Ohr und irgendwie passt er auch zur heutigen Zeit. Aber mal ein ganz anderes Thema: Es wird endlich Sommer und die Menschen versammeln sich wieder in den großen Parkanlagen. Was denken Sie ist der Grund für diesen Trend?“

 

Brecht: „Die Schwärmerei für die Natur kommt von der Unbewohnbarkeit der Städte.“

 

Emily: „Ach, wirklich? Ich wohne eigentlich ganz gerne in der Stadt, aber seit Ihrem Tod hat sich auch einiges verändert, grade hier in Leipzig... Herr Brecht, Sie haben ja viel Lebenserfahrung. Viele junge Menschen sind heute unsicher, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Es gibt so viele Möglichkeiten und man weiß nie, ob man den richtigen Weg eingeschlagen hat. Was können Sie der jungen Generation raten?“

 

Brecht: „Wer a sagt, der muß nicht b sagen. Er kann auch erkennen, daß a falsch war.“

 

Emily: „Lieber Herr Brecht, das klingt beruhigend. Vielen lieben Dank für Ihre Zeit. Haben Sie vielleicht noch einen letzten Tipp für mich ganz persönlich?“

 

Brecht: „Ändere die Welt; sie braucht es.“

 

Emily (ratlos und überfordert): „Aber, Herr Brecht! Ich, ... ich bin wirklich Ihr größter Fan, aber wie soll ich ...?“

 

Ihr Lieben, das waren meine 5 Fragen an den grandiosen Bert Brecht. Wenn ihr neugierig geworden seid, dann lest doch mal ein Stück von ihm. Zum Beispiel „Die Dreigroschenoper“? Super cool, wahnsinnig interessant und ihr bildet euch weiter. 😉 Sehr zu empfehlen. Und wenn ihr einen echten Brecht auf der Bühne sehen wollt, solltet ihr euch unsere Vorstellung von „Die Maßnahme / Die Perser“ nicht entgehen lassen. Hier wird das Brechtsche Lehrstück „Die Maßnahme“ mit dem Werk „Die Perser“ des antiken griechischen Dichters Aischylos verschränkt.

 

Liebste Grüße aus der Theaterpädagogik im Schauspiel Leipzig! Genießt die Sonne!

Eure Emily