Ein Text von Peter Fuchshuber zu "Prinzessin Hamlet" in der Regie von Lucia Bihler
Scheintot in der Bonbonwelt. Prinzessin Hamlet und ihre Freundin(nen) Horatia erwachen Marilyn Monroe gleichend in einer Puppenstube. Sie verbildlichen so eines der krassesten Schönheitsideale. Krampfhaft versuchen sie, eine Fassade aufrechtzuerhalten, während sie eigentlich einen Ausweg aus dem kaputten Königreich suchen. Die Figuren verbergen ihre Schwächen, verraten und werden verraten, wissen und wissen nicht, manipulieren und werden manipuliert. Sie schwanken zwischen Wahrheit, Wunsch und Wahnsinn. Immer wieder waschen sie sich allerdings die Hände in dem kleinen Brunnen, der sich auf der Bühne befindet, wohl von aller Schuld rein. Die Frage, die dem Betrachter so immer wieder vor Augen geführt wird lautet: Welchen Platz will beziehungsweise muss ein jeder in der Gesellschaft einnehmen?
Diese Neuinterpretation des Shakespeare-Klassikers „Hamlet“ verpackt hochspannende Themen wie Macht und Wahnsinn in einem sehr modernen Theaterstück. Die DarstellerInnen bewegen sich synchron und roboterartig über die Bühne und sind sich selbst und dem Publikum das Drehbuch, sie geben sich gegenseitig die Regieanweisungen. Dies alles geschieht in ständig wiederholten Phrasen und synthetisierten, teils monotonen Stimmen.
Diese Rezension ist im Rahmen des Projekts „Junge KritikerInnen“ entstanden und wurde von einem Schüler verfasst. Weitere Aufführungen von „Prinzessin Hamlet“ finden am 21.06. und 28.10, jeweils um 20.00 Uhr in der Diskothek statt.