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Ein Gespräch mit Thilo Grawe über das Barcamp

Thilo Grawe studiert in Hildesheim im Master Inszenierung der Künste und Medien mit Schwerpunkt Theater. In einem Gespräch erzählt er uns vom Barcamp und was er davon hält.

 

Bist du als Teilnehmer beim Barcamp dabei oder bietest du selbst etwas an?

Thilo: Es löst sich ja im Grunde im Barcamp alles so ein bisschen auf. Ich glaube, man ist immer beides. Heute bin ich vor allem Anbieter, im Sinne von "ich hab was mitgebracht". Aber dann in der Session ist es bei uns gerade so, dass das nur ein Angebot ist und dass wir ganz offen reden. Es ist nicht so, dass ich einfach ein Wissen habe, das ich dann vermittle. Die Texte sind einfach eine Grundlage für eine Diskussion, bei der wir dann ganz woanders hinkommen, als ich vielleicht gedacht habe. Und das ist dann vielleicht total spannend.

 

Und wo seid ihr hingekommen?

Thilo: Wir sind natürlich zu den größten Fragen der Welt gekommen: "Was ist eigentlich Theater und was ist wichtig an unserer Arbeit?". Es war mir extrem wichtig, das hier zu machen, weil für mich Reflexion in der theaterpädagogischen Arbeit einen hohen Stellenwert hat. Auf einer theoretischen Ebene dahin zu kommen, zu verstehen, was ich da eigentlich mache und warum und Mittel zu finden, wie ich das reflektieren und hinterfragen kann. Das ist einer meiner Arbeitsschwerpunkte. Das mit den anderen zu besprechen, war sehr interessant und sehr spannend.

 

Also hat es für dich neue Perspektiven geöffnet?

Thilo: Ja, total. Wir saßen gemeinsam an einem Tisch und haben uns die Bälle zugespielt und haben Fragen weiterentwickelt und auf unsere Praxis angewendet. Da das immer so praxisbezogen ist und es auch spannend ist, andere Kontexte zu reflektieren und mitzunehmen - also was heißt es in dem Kontext und was in dem anderen - das hätte ich allein nicht machen können.

 

Hast du schon einmal an einem Barcamp teilgenommen?

Thilo: Nein. Ich kenne das Format von diversen Ausschreibungen und aus dem Internet, habe aber noch nicht teilgenommen. Ich finde es von der Idee sehr spannend und das wurde hier super umgesetzt. Ich glaube, es würde auch ein noch größerer Drive entstehen, hätten wir noch mehr Zeit. Ohne die Angebote, die schon parat waren, würde vermutlich auch einfach noch etwas anderes entstehen, man hätte noch neue Ideen. Es wäre auch spannend, das einfach eine Woche zu machen und wenn alle einfach immer mitmachen könnten. Das Format ist extrem gut!

 

Die Fragen stellte Saskia Burzynski.