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Date mit Christine und Peter von den Spielfreudigen

Seit wann sind Sie bei den Spielfreudigen mit dabei?

Christine: Ich habe 2013 oder 2014 damals in der Zeitung eine Anzeige von einer Kooperation des Volkssolidarität e. V. und dem Theater entdeckt. Darin hieß es, dass sich die melden sollen, die auf Theaterspielen Lust haben. Da ich immer schon gerne Theater gespielt, aber nie etwas gefunden habe, wo ich mitmachen könnte, habe ich es einfach mal versucht und es ist geglückt. Das Schönste dabei war, dass mein Mann von sich aus gesagt hat, dass er mitkommt. Und das konnte ich wirklich gar nicht glauben. Ich dachte er scherzt mit mir. Und er ist sogar bis jetzt dabeigeblieben. Es waren auch am Anfang nur zwei Männer – jetzt ist er der Einzige. Er hält hier mit den Frauen immer noch durch. Er hat es manchmal nicht einfach, das muss ich sagen.

 

Wie sind Sie auf das Thema Liebe und Sexualität im Alter gekommen?

Peter: Wir wussten erst so gar nicht, was wir wollen. Liebe war erst das Thema und wir haben dazu erstmal Material gesammelt.

 

Christine: Dann hat sich immer mehr rauskristallisiert, dass es um Liebe im Alter gehen soll. Und dabei sollte es dann um die vielen eigenen Erlebnisse gehen. Bei mir war es so, dass ich das Buch von Elke Heidenreich gelesen hatte, das heißt ja passend Alte Liebe. Da dachte ich, dass der Titel ja wunderbar passt. Wir haben dann Jennifer Gaden ein paar Auszüge gezeigt.

 

Peter: Es war eine Romanvorlage und wir haben das in eine spielbare Form gebracht.

 

Haben Sie die Puppen selbst gebaut?

Christine: Ein großer Teil der MitspielerInnen, ja. Die haben sich da extrem weitergebildet, wie so etwas gemacht wird. Die Köpfe sind auch ganz unterschiedlich. Der eine ist etwa aus Pappmaché, der andere mit Schaumgummi darunter. Die wurden alle bemalt und haben Kleidung bekommen. Ich finde, jedes Gesicht hat im menschlichen Leben auch ein Vorbild. Der Gesichtsausdruck ist bei vielen im wirklichen Leben zu finden. Zu jeder Puppe gibt es einen Menschen, der irgendwie so aussieht.

 

Wie haben Sie das Puppenspiel erlernt?

Christine: Von einem Puppenspieler aus dem Theater der Jungen Welt, der uns viele wichtige Details beigebracht hat. Wir haben dann mal einen Film gedreht mit unseren Puppen als Probe und den konnten wir uns zuhause anschauen mit den Hinweisen, die er uns gegeben hat. Wie man die Puppe dreht, wie man die Hand hält, wie man aufsteht. Das sind alles Tricks, die es gibt, die wir natürlich nicht kannten. Das war alles sehr wertvoll.

 

Peter: Ja, um die Puppen quasi zum Leben zu erwecken.

 

Wie haben Sie die Wechsel zwischen Schauspiel- und Puppenspiel festgesetzt?

Christine: Das kam während des Spiels, dass wir als Menschen agieren oder mit den Puppen spielen. Das hat sich auch mehrfach geändert, bis wir das richtige Gleichgewicht gefunden haben.

 

Was motiviert Sie bei dem Projekt mitzumachen?

Christine: Wir machen es auch ein bisschen, um unseren Kopf zu trainieren.

 

Peter: Und um in eine andere Welt zu schlüpfen.

 

Christine: Und wenn es Spaß macht, ist das wunderschön. Nicht nur lernen, um zu lernen, sondern Text lernen und dann Spaß haben.

 

 

Die Fragen stellte Katharina Morawe.