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Die Spielplanvorstellung oder: Wenn Küken fliegen lernen

Wir sitzen draußen auf dem Balkon und es scheint so, als wäre der Sommer zurück in die Stadt gekommen. Auf dem Tagesplan steht die Spielplanvorstellung für Lehrende und diesmal sollte alles anders werden. Weg von einem schon so oft gesehenen Frontalvortrag, hin zu etwas Neuem, Interaktiven, ja sogar Revolutionären?! Wild tauschten wir Ideen aus und drifteten hin und wieder mal ins für uns Nicht-Umsetzbare ab. Aber wie cool wäre eine KI gewesen, die den Lehrenden die unterschiedlichsten Fragen zu unserer theaterpädagogischen Arbeit beantworten, oder eine virtuelle Realität, in der man ortsspezifisches Theater nacherleben hätte können?! Doch was nicht ist, kann noch werden – vielleicht nächste Spielzeit?

 

Schon bald kristallisierte sich die Idee von unterschiedlichen Stationen zu unseren theaterpädagogischen Angeboten heraus. Nach intensiver Begutachtung des Rangfoyers, in welchem die Spielplanvorstellung am 05. Oktober stattfinden sollte, machten wir uns ans Werk. Die Telefondrähte zu den unterschiedlichsten Gewerken im Haus liefen heiß, denn es mussten Bilder und Texte gedruckt, Kostüme ausgeliehen und Materialien organisiert werden.

 

Doch auch unsere eigene Kreativität kam nicht zu kurz. Gewappnet mit einem Mikrophon gingen wir auf die Jagd, um Geräusche im und um das Theater aufzunehmen. Denn nicht nur lauthals rezitierende Schauspieler*innen hört man in den Gängen, sondern auch das Hämmern in den Werkstätten im Innenhof, die Tanzschule von gegenüber und die bezaubernde Stimme des Inspizienten durch den Theaterlautsprecher vor unserem Büro. Aus all diesen Eindrücken bastelten wir eine kleine Klanginstallation, die den Lehrenden, auf etwas andere Weise, Lust auf eine Fortbildung zu dem Thema ortsspezifisches Theater machen sollte.

 

Zudem produzierten wir ein höchst abstraktes Video, das mit dem Ziel begann, Format C schnell und einfach zu erklären, dann aber als Sci-Fi-Tragödie endete. Aber überzeugt euch davon am besten selbst. 😉

 

Am Abend war es nun soweit und tagelange Arbeit nahm endlich Form an. Nach längerem Schrauben, Spannen, Kleben und Hängen hatten wir es geschafft. Die Spielplanvorstellung konnte beginnen!


Impressionen vom Aufbau

 


Philipp Hechtfisch (er/ihn) ist als beurlaubter Student gerade erst in Leipzig angekommen. Auch wenn es ihn ab und zu noch in die Heimat zieht, und er gerne über die Zugverbindungen zwischen Leipzig und Dresden schimpft, ist seine Kreativität bereits nicht mehr aus dem Theaterpädagogik Team des Schauspielhauses wegzudenken.

 

Joey Günther (er/ihn; dey/dem; es) kennt das Schauspiel Leipzig fast wie seine eigene Westentasche. Doch lechzend nach mehr betritt er nun neue Pfade im Bereich der Theaterpädagogik. Zwischen Cosplay, Bubble Tea und Indie-Rock stürzt er sich ins FSJ-Leben.